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Samstag, 16. Februar 2013

CHANEL Timeless Classic


Was muss ich wissen, wenn ich meine erste Chanel-Tasche kaufe?

Eine überaus wichtige Frage. Wenn auch gleich ich mir sicher bin, dass die wenigsten Männer einmal in Ihrem Leben vor diesem Problem stehen. Aber mir erging es genauso und deshalb möchte ich Euch (liebe Männer) helfen. Und - wer weiss, vielleicht gebe ich der ein oder anderen Frau auch noch wertvolle Hinweise...
Timeless Classic Tasche von Chanel

Zunächst einmal muss man wissen, dass es mindestens zweierlei Taschenarten von Chanel gibt. Das eine sind die Classic-Taschen. Zu diesen gehört die Chancel Classic Timeless oder z.B. die allseits beliebte Flap Bag 2.55. Es handelt sich um Taschen, die jede Frau besitzen möchte, weil die ganzen berühmten Persönlichkeiten damit rumlaufen. Beyonce hat eine, Madonna hat eine und nun möchte meine Frau auch eine... 

Das andere sind die Saisonal-Bags. Das ganze geht nicht, ohne dabei etwas abfällig zu klingen. Und das hat auch einen Grund. Es handelt sich um die - zumeist - günstigere Variante der Classic-Versionen und - wie der Name bereits andeutet - es gibt jede Saison wieder andere Varianten. 

Konzentrieren wir uns hier aber auf die Classic-Varianten und hier speziell auf eine. Das ultimative Geschoss im Sammlerfundus einer jeden Frau. Die mit dem Doppel-C-Verschluss, das Modell A01112....die CHANEL Timeless Classic!

Wer jetzt denkt. Ok, ich geh dann mal los und kaufe die bei dem nächstgelegenen gut sortierten Taschengeschäft des Vertrauens um die Ecke... Pustekuchen - die meisten Versuche eine Timeless Classic zu kaufen, schlagen fehlt. Warum? Diese ausserordentliche Tasche gibt es nämlich nicht an jeder Ecke zu kaufen. Nein - es handelt sich vielmehr um das Objekt der Begierde, dass man nur ganz schwer bekommt. Fast hat man das Gefühl, Chanel wolle diese Tasche gar nicht verkaufen.

Ich weiss, wovon ich rede. Meine Versuche eine Tasche bei einem Besuch in Paris - dem Land der Chanel-Taschen - zu kaufen, scheiterten kläglich. Nicht einmal in der Haupt-Boutique im der Pariser Einkaufsstrasse Rue Cambon schien man mit mir Mitleid zu haben. In knapp einer Woche graste ich sämtliche Boutiquen ab, stelle mich in den großen Markenkaufhäusern wie der Galerie Lafayette in die nicht enden wollenden Warteschlangen mit etwa 100.000 chinesischen und japanischen Frauen. Aber nichts - nirgends war die Tasche ausfindig zu machen.

Preiserhöhungen in regelmässigen Abständen

Erste Recherchen im Internet ergaben, dass vermutlich wieder einmal die Zeit anstand, in der Chanel die Preise für die Taschen anhob. In diesen Zeiträumen wird dann der Verkauf eingestellt, bis die neuen Preise kommuniziert sind. Ja, der geneigte Zuhörer staunt. Chanel hebt in regelmässigen Abständen die Preise nicht nur bei der Timeless-Version an. Die letzten Preissteigerungen konnten sich dabei durchaus sehen lassen. Von 2010 auf 2011 waren es immerhin etwa 20%. Und man muss nicht lange raten, wie sehr man(n) in Panik gerät, wenn mal wieder eine Preissteigerung anstehen könnte. Denn bei einem Grundpreis von etwa 2.950 € für die kleinste Version macht das den Hahn - wie sagt man - schon fett...

In der Übersicht - die Preise für die Classic Timeless Double Flap Bag (Stand 2/2013)

- Preis der SMALL: 2.950 €
- Preis der MEDIUM: 3.100 €
- Preis der JUMBO: 3.450 €
- Preis der MAXI: 3.750 € 

Eine gute Übersicht der Größen und Preise finden Sie hier.

Nun ja. Wenn man einmal den Weg eingeschlagen hat und eine wirklich echte Chancel-Tasche der Classic-Reihe erwerben möchte, dann sollte man einiges beachten. Hier jetzt - wie versprochen, eine Kurzanleitung zum Kauf Ihrer ersten Chanel-Tasche.

Der erste Kauf einer Chanel-Tasche kann eine sehr beängstigende Sache sein. Denn, seien wir mal ehrlich, es ist das Preisschild, dass diesen Moment so fürchterlich unheimlich macht.

Nachdem Sie sich für die Tasche an sich entschieden haben - oder dies von der Regierung entschieden wurde... - sollten Sie sich überlegen, ob Sie die Tasche nagelneu oder pre-owned erwerben möchten. Es gibt heute einige Anbieter die Taschen gebraucht verkaufen. Dies ist eine gute und legitime Möglichkeit Geld zu sparen. Von dem Kauf einer Tasche über das Internet würde ich explizit aber abraten. Es sind heutzutage einfach zu viele Fälschungen unterwegs und das Gefühl des Einkaufens ist schon ein besonderes. Ich habe eine Tasche nagelneu gekauft und kann nur von diesem Gefühl berichten. 

Bevor man über den Preis der Tasche richtet, muss man wissen das Chanel zeitlos ist. Die Classic-Taschen werden nie aus der Mode kommen. Es handelt sich um Taschen die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Man liest sehr viel über Qualität heutzutage, aber wer schon einmal eine echte Classic-Tasche in der Hand gehabt hat, der weiss, dass hier nicht untertrieben wird. Die Verarbeitung ist exzellent. Im Allgemeinen gehen Frauen ja recht häufig auf Handtaschen-Jagd bei der das ein oder andere Exemplar erlegt wird. Viele raten aber dazu anstatt 3-4 normale Handtaschen zu kaufen, das Geld lieber in eine echte Chanel zu investieren.

Ein paar Tipps, woran Sie echte authentische Chanel-Taschen erkennen können, falls Sie dennoch im Internet oder gebraucht zuschlagen wollen.

Die Doppel-C Verriegelung

Dieser typische Verschluss bei Chanel-Taschen wird auch als der "Mademoiselle-Lock" bezeichnet, weil Coco Chanel nie verheiratet war. Diesen Verschluss gibt es bei der Timelss-Version. Die allseits ebenfalls beliebte Flap Bag 2.55 hat an dieser Stelle keinen Doppel-C-Verschluss. Im Falle der Timeless sollte das rechte C immer auf dem linken C liegen.

Die Ösen

Es gibt immer vier Ösen (Löcher) in jeder Klappe. Auf Jumbos liegen die vier Ösen nebeneinander-{OO OO}. Auf den Klappen der SMALL, MEDIUM oder LARGE sind die Ösen in Zweierkombination jeweils untereinander angebracht. Fälschungen können Sie häufig daran erkennen, dass die Löcher falsch gesetzt sind oder gar nur 2 Löcher existieren.

Das Stitching

Die gesteppte Stitch-Design wurde von Coco Chanel entworfen. Schauen Sie genau hin und betrachten Sie die Nähte. Es sollten mindestens immer zehn Stiche pro 2,5 cm sein. Alles darunter ist einfach nicht authentisch.

Die Seriennummern

Die Aufkleber mit Seriennummern wurden erstmals 1984 eingeführt und bis heute benutzt. Taschen, die vor dieser Zeit hergestellt wurden, haben keinen Aufkleber. Aus den jeweiligen Codes lässt sich das Herstellungsjahr ableiten. Zwischen 1984 und 1986 wurden 6-stellige Codes vergeben. Dann wechselte man auf 7-stellige Codes. Dies betrifft die Zeit von 1986 bis ins Jahr 2004. Ab 2005 bis heute werden 8-stellige Codes verwendet. Sollten Sie also einen 9-stelligen Code (oder mehr) sehen, dann handelt es sich garantiert um eine Fälschung.

Die Authentizität Karten

Das "Karten-System" wurde zur gleichen Zeit wie die seriellen Aufkleber eingeführt. Die Karte - das sei vorweggenommen - sollte klassisch schwarz sein. Sie ist aus Kunstoff und hat keine Spielereine wie ein Hologramm, oder ähnliches. Sie fühlt sich an wie eine Kreditkarte und gibt Ihnen das Gefühl eine echte Tasche zu besitzen. Die Seriennummer der Tasche sollte immer mit der der Karte übereinstimmen.

Die Vielfalt der Ausführungen

Die Timeless Classic Tasche gibt es in verschiedenen Versionen. Zu Beginn sei da auf die Farbe verwiesen. Neben den klassischen Farbtönen wir schwarz und weiss gibt es auch rot, grün, braun, lila und vieles mehr. Chanel bietet die Timeless in zwei verschiedenen Ledersorten an. In Lamm- oder Kalbleder. Das Lammleder ist dabei glatt und gibt der Tasche eine glänzende Note. Das Kalbleder ist strukturiert und vermittelt einen etwas gröberen Eindruck. Die Tasche kommt dann etwas rockiger daher. Welches Leder man wählt ist Typsache. 

Hinsichtlich der Größe gibt es vier verschiedene Versionen, die alle natürlich auch unterschiedliche Budgets ansprechen. Die kleinste Version "SMALL" hat die Maße 23 x 14 x 5 cm und besticht durch den eleganten Auftritt. Allerdings handelt es sich aus meiner Sicht nicht wirklich um eine Handtasche, da dort nicht die üblichen Umfänge von Frauenutensilien hineinpassen. 

Die größere "MEDIUM" Version mit den Maßen 25,5 x 15 x 6,5 cm bietet schon deutlich mehr Platz. Darüber hinaus gibt es noch die "JUMBO" ( 30,5 x 20 x 7,5 cm) und die "MAXI"-Version (33 x 23 x 10 cm). Seien Sie froh, wenn Ihre Frau eine zierliche Gestalt hat und sich daher eher die kleinste oder die mittelgroße Version anbieten.

Ein weiterhin nicht unwichtiges Detail, bei welchem Mann zunächst Klarheit haben sollte, was die Vorstellung der eigenen Frau angeht, ist die sogenannte "Hardware". Als Hardware wird dabei nicht der integrierte Mini-PC bezeichnet, was hier der ein oder andere männliche Leidensgenosse meinen mag. Nein, vielmehr geht es um den Reißverschluss und den mit dem Riemen verworrenen Gurt. Es gibt diese Hardware in Silber und Gold. Und die Farbe der Hardware macht einen überraschenden optischen Unterschied. Nach meiner persönlichen Meinung passt dabei die goldfarbene Hardware eher zu reiferen Frauen. Und - schwarz mit Gold geht gar nicht. Aber - alles eine Frage des eigenen Geschmacks.

Wenn Sie den Drehverschluss am Doppel-C-Verschluss entriegeln und den ersten Blick in die Tasche wagen, so entdecken Sie die Seriennummer immer an der oberen rechten Ecke des Beutels. Bei neueren Versionen sollte sich die Seriennummer in der linken unteren Ecke befinden.

Ein weiteres wichtiges Detail beim Blick in das Innenleben Ihrer neuen Lieblingstasche : auf der anderen Seite des Drehverschlusses, sollte Sie zwei Flachkopf-Schrauben sehen. Links davon sollte "Chanel" stehen, und rechts sollte "Paris" stehen. Ein weiteres Zeichen dafür, dass Sie ein authentisches Modell erworben haben.

Wie ich schlussendlich zu "meiner" Tasche gekommen bin.

Nachdem ich mich in Paris geschlagen geben musste, habe ich mich nach der Rückkehr in Deutschland erneut dahinter geklemmt. Meiner Frau zuliebe wollte ich doch nichts unversucht lassen. Zunächst habe ich Kontakt mit der Zentrale von Chanel in Hamburg aufgenommen. Die Damen und Herren des Service initiierten für mich eine Abfrage nach meiner Lieblingsversion in allen deutschen Boutiquen. Leider ohne brauchbares Ergebnis, denn zu diesem Zeitpunkt gab es in ganz Deutschland keine Timeless Classic in schwarz, mit Lammleder und silberner Hardware in der Größe MEDIUM. Kaum zu glauben, aber wahr.

Diese Rückmeldung der Zentrale enttäuschte mich zutiefst. Immerhin lief mir die Zeit weg. Und ich war kaufwillig, aber man wollte mir keine Tasche verkaufen? Ich verstand die Welt nicht mehr. Ich wollte die Tasche ja zu einem besonderen Tag präsentieren und unbedingt. 

Mittlerweile, und mit ein bisschen Marketingwissen verknüpft, sieht man natürlich, dass Chanel eine sehr clevere Strategie fährt. Etwa die Hälfte der Asiaten, mit denen ich in Paris in einer dieser endlosen Schlangen gestanden habe, kauften dort vor Ort - zur Befriedigung Ihres Kaufreizes - zumindest eine, wenn nicht sogar zwei der günstigeren Saisonal-Bags. Sie verließen das Geschäft aber dennoch mit einer großen Sehnsucht in Ihrem Herzen und dem Wunsch (fast schon einer Sucht danach) sich bei nächster Gelegenheit doch noch eine Classic-Bag zu kaufen. Diesem Klientel hat Chanel unterm Strich dann nicht nur eine Tasche, sondern sogar drei verkauft. Und, durch diese clevere integrierte Zweimarken-Strategie, verwässert der Markenwert nicht so wie z.B. bei einer Tasche von Luis Vuitton, die man mittlerweile an jeder Straßenecke sieht. Denn so bleibt eine Chanel (Classic) immer etwas besonderes. Es drängt sich sogar ein bisschen der Eindruck auf, dass Chanel gar nicht jedem dahergelaufenen geplagten Ehemann eine Tasche verkaufen will. Aber das wird wohl auf Ewig ein Geheimnis von Chanel bleiben.

Zurück zu meiner Suche: Der Hinweis der sehr bemühten Mitarbeiter von Chanel, dass ich mich bei einzelnen Boutiquen auf die Warteliste setzen lassen könne, flösste mir jedoch etwas Hoffnung ein. Nach ein paar netten Telefonaten stand ich eben auf der Warteliste von zwei Boutiquen in meiner unmittelbaren Umgebung - naja, beide waren etwa 350 km entfernt. Aber, was tut man nicht alles.

Nach etwa 3 Wochen kam der erlösende Anruf - "Ihre Tasche ist da." Ich machte mich gleich am nächsten Tag heimlich auf den Weg, musste dann aber vor Ort feststellen, dass die falsche Tasche reserviert worden war (mit goldener Hardware und in der kleinsten Größe). Mein nachhaltiges Flehen wurde am Ende des Tages aber doch noch belohnt, da mit tagesgleicher Lieferung eben "meine" Traumtasche ankam. Den überraschten Blick meiner Frau können Sie sich sicher vorstellen, als ich Ihr abends die Tasche vollkommen überraschend überreichte. Mein ganz persönlicher Sieg...yes!

Auch wenn ich vorher skeptisch war. Eine gewisse Begeisterung für eine echte nagelneue Chanel Classic Tasche kann nicht verleugnen. Auch wenn ich denke, dass man für den Gegenwert einer Tasche auch schon einen Kleinwagen erhält. Ich würde es wieder tun.

Viel Spass beim Einkaufen!

Mehr Informationen …. http://www.nordischmarketing.de